Der ehrenhafte Transport großer Familien über große Entfernungen erfordert Nerven. Sind die 110 PS, die diesen großen Kombi antreiben, dieser Herausforderung gewachsen?
Durch die Verlängerung auf 4,55 m entspricht der Dacia Jogger mehr oder weniger den Standards des Renault 18 Kombi (4,46 m), der von 1979 bis Ende der 1980er-Jahre mit 96 PS im Kern durchschlagenden Erfolg hatte Die Reichweite (TS/GTS-Fertigstellung 1983) reichte aus, um das gemessene Gewicht zu ziehen, das kaum über einer Tonne lag (1.010 kg). Vier Jahrzehnte später führt der kontinuierliche Beitrag neuer Technologien (Komfort, Sicherheit, Schadstoffbegrenzung) dazu, dass selbst der kleinste Renault Captur (TCe 90 PS) trotz seiner geringeren Größe (4,21 m) die 1,2-Tonnen-Marke überschreitet. Folglich könnten wir davon ausgehen, dass ein um 34 cm breiterer Dacia-Kombi etwa 1,4 t wiegt, wie etwa der Einsteiger-Austral (130 PS), dessen Leergewicht 4,51 m beträgt. Dies ist jedoch nicht der Fall, da der rumänische Kombi kaum mehr als 1,25 Tonnen wiegt.
Ohrenbetäubend bescheiden
Wie kommt es, dass der Jogger so leicht ist? Wie unsere Ohren bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h auf der Autobahn feststellen konnten, spart das zunächst einmal eine ordentliche Schicht schallabsorbierender Materialien ein. Nachdem wir während einer Hin- und Rückfahrt zwischen Paris und Lyon etwa zehn Stunden lang mit dieser Geschwindigkeit gefahren waren, wurden unsere Nerven auf eine harte Probe gestellt, so dass wir mehr Ermüdungserscheinungen hatten als am Steuer eines „Generalisten“-Fahrzeugs, wenn wir das bedenken Jogger als Low-Cost-Fahrzeug, trotz aller Bemühungen der Dacia-Kommunikatoren, ihn als „unverzichtbar“ neu einzustufen. Ein Adjektiv, das die minimale Schalldämmleistung der Maschine bei konstanter Geschwindigkeit misst. Um bei längeren Fahrten einfacher mit den Fahrgästen kommunizieren zu können, empfiehlt es sich, das Zweitnetz zu bevorzugen.
110-PS-Fresslinge in der Stadt
Wenn an Bord des Dacia Jogger in einer städtischen Umgebung endlich Stille herrscht, trübt eine weitere Belästigungsquelle dieses Bild: der spektakuläre Anstieg des Kraftstoffverbrauchs, da nicht die geringste Elektrifizierung vorhanden ist, die das tapfere 3-Zylinder-Aggregat mit 110 PS unterstützen könnte Das Volumen betrug nur einen Liter, so dass es uns trotz sechs manueller Gänge unmöglich war, die Marke von 9 l/100 km zu unterschreiten. Eine echte Enttäuschung, die uns in der Vorstellung bestärkt, dass dieser „vollwertige“ Jogger für den täglichen Einsatz am Stadtrand oder auf dem Land bevorzugt wird. Diese Ökosysteme sind dafür günstiger, den Durchschnittsverbrauch auf etwa 6,7 l/100 km zu senken, zumal sein Block überraschenderweise selbst mit Passagieren und Gepäck sehr freiwillig ist und damit die Leichtigkeit beweist, die dieses schöne, 4,55 m lange Baby an den Tag legt. Auf der anderen Seite muss man sich mit einer relativ gewöhnlichen Filterung des Fahrwerks auseinandersetzen, gemischt mit Zittern, aber zumindest mit dem Vorteil, dass auch bei niedriger Geschwindigkeit jegliche Erschütterungen vermieden werden. Für das Management ist es eine durchaus erfreuliche Überraschung. Ohne ein hohes Maß an Präzision zu erreichen, hat es den Vorteil, eine gewisse Konstanz zu zeigen, die der des neuen Duster, der einige Monate zuvor getestet wurde, überraschend überlegen ist.
Unerwarteter Komfort in der dritten Reihe
Lange auf 7 Sitze gehofft, verzichtet der neue Bigster SUV, eine verlängerte Version des Duster, leider auf zwei zusätzliche Sitze im Kofferraum, um eine Kannibalisierung mit diesem nur zwei Zentimeter kürzeren Jogger zu vermeiden. Wenn letzterer aufgrund seiner geringeren Höhe unter der Zugänglichkeit in der dritten Reihe leidet, verfügt er über zwei echte Sitze, die viel bequemer sind als die Klappsitze, die der Bigster wahrscheinlich wie jeder gute SUV mit etwas Selbstachtung unter seinem Boden versteckt hätte für dieses Maß an Modularität in Frage gekommen wären. Eine Flexibilität, die der Jogger verweigert und die den Ausbau und damit die Lagerung dieses sperrigen Sitzduos erfordert, um das gesamte Kofferraumvolumen (820 l) in einer 5-Sitzer-Konfiguration nutzen zu können. Allerdings ist es möglich, sie gegen die Rückenlehne des zweiten zu klappen, um trotz des Verzichts auf eine verschiebbare Sitzbank in den Genuss eines beachtlichen Ladevolumens (699 l) zu kommen. Ein recht einladender Sitz für drei Reisende, bei dem der mittlere Passagier von einem ähnlichen Komfortniveau profitiert wie die seitlichen Passagiere, im Gegensatz zu den meisten Familienfahrzeugen, bei denen die Sitzposition an dieser Stelle übermäßig ausgebeult ist. Ein weiterer Grund zur Zufriedenheit auf Platz 2: das Vorhandensein von Luftfahrt-Tablets im Extreme-Finish unseres Tests.
Das Beste, manchmal der Feind des Guten
Auf den Vordersitzen werden diejenigen, die sich der von SUVs propagierten hohen Sitzhaltung widersetzen, die verlängerte Fahrposition dieses Joggers zu schätzen wissen, der trotz des fast vorherrschenden Einsatzes von Hartplastik ein optisch hochwertiges Armaturenbrett aufweist. Stoffelemente wärmen die Atmosphäre auf dem Armaturenbrett und den Türverkleidungen, ebenso wie das Lederlenkrad. Multimedial erschien uns das bei unserem Testfahrzeug optional erhältliche Westeuropa-Navigationspaket (400 Euro) eher aussichtslos, da es zumindest die Verkehrssituation berücksichtigt. Begnügen Sie sich besser mit der Smartphone-Replikation (Media Display), die standardmäßig auf dem zentralen 8-Zoll-Touchscreen unserer Extreme-Ausführung angeboten wird, und nutzen Sie eine kostenlose Anwendung wie Google Maps, Waze oder Map (Apple), die ansonsten effizienter ist. Schließlich beschweren wir uns unabhängig vom gewählten Infotainmentsystem, wenn Radiosender wegen fehlender automatischer Frequenzaktualisierung ausfallen. Während einer langen Autobahnfahrt müssen Sie alle 20 bis 30 Minuten ein manuelles Update durchführen, um mit Ihrem Lieblingssender verbunden zu bleiben. Ebenso nervig wie geizig, im Jahr 2024.
Dacia Jogger Test – unsere Meinung:
Letztendlich erweist sich dieser Jogger als sehr einladend für große Familien und ästhetisch gesehen lohnender als ein Renault Kangoo oder ein Citroën Berlingo-MPV. Allerdings könnte sich die geringe Schalldämmung als unerschwinglich erweisen, da sie auf langen Strecken zu Ermüdungserscheinungen führt. Lange Fahrten schrecken den tapferen 110-PS-Benziner nicht ab, ganz im Gegensatz zum Stadtverkehr, der den Verbrauch übermäßig in die Höhe treibt. Wenn Ihr bevorzugtes Gelände die Stadt ist, ist es besser, sich für den LPG-Motor zu entscheiden, der etwas weniger leistungsstark ist (100 PS), aber deutlich sparsamer im Verbrauch ist, zumal er 500 Euro günstiger ist. Allerdings kostet dieser 110 PS starke 7-Sitzer Jogger TCe nur 22.900 Euro, ein unschlagbarer Preis für die Unterbringung so vieler Reisender im selben Fahrzeug.
Wir lieben
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Belohnender Blick
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Bewohnbarkeit und Modularität
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Valiant-Motor
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Sitzkomfort in der 3. Reihe
Wir mögen weniger
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Schalldämmung
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Urbaner Konsum
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Radiosender manuell aktualisieren
Technisches Datenblatt (Dacia Jogger TCe 110 MT6 – 7 Sitze)
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Motor: vorne, quer, 3-Zylinder, Benzin, 12 Ventile, Turbo, Direkteinspritzung, 999 cm3, DPF, Kettenverteilung
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Getriebe: Traktion, mechanisch, 6 Gänge
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Leistung (PS bei U/min): 110 bis 5.000
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Drehmoment (Nm bei U/min): 200 bis 2.900
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Leergewicht (kg): 1.261
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Länge.xBreite.xHöhe. (m): 4,55 x 1,78 x 1,69 (mit Haifischflossenantenne)
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Radstand (m): 2,90
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Drehdurchmesser (m): 11,7
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Höchstgeschwindigkeit (km/h): 183
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0 bis 100 km/h (s): 11,2
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1000m. AD(s): 32,5
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Standardbereifung: 205/60 R 16
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Testreifen: Continental ContiEcoContact 6
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Nachteile. gemischter WLTP (l/100 km): 5,8
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Nachteile. während des Tests (l/100 km): 6,7
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CO2 (g/km): 129 bis 132
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Strafe: 0 bis 100 €
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7/5/2 Brustumfang (l): 212/699/2.085
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Breite vorne/hinten/hinten2 Ellenbogen (cm): 141/140/124
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Beinfreiheit AR/AR2 (cm): 68/68
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Tank (l): 50
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Herstellungsland: Rumänien
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Garantie: 3 Jahre/100.000 km
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Steuerleistung: 5 PS
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Grundpreis: 17.990 € (7-Sitzer TCe 110, Essential-Ausführung)
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Preis der getesteten Version: 22.900 € (TCe 110 7 Sitze, Extreme-Ausführung)
VORGESCHLAGENE REICHWEITE (Dacia Jogger 7 Sitze):
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Benzin/LPG, 100 PS, von 19.800 € bis 22.900 €
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Benziner, 110 PS, von 21.600 € bis 22.900 €
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Vollhybrid, 140 PS, von 26.100 bis 27.900 Euro
Empfohlene OPTIONEN für das Extreme-Finish:
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Comfort Paket + (elektrische Feststellbremse, Totwinkelwarnung, Frontradar): 500 €
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Beheizbare Vordersitze: 200 €
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Zweifarbige Leichtmetallfelgen: 150 €
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Reserverad (außer LPG): 200 €
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Metallic-Lack: 600 €
Zusammenfassend
Der ehrenhafte Transport großer Familien über große Entfernungen erfordert Nerven. Sind die 110 PS, die diesen großen Kombi antreiben, dieser Herausforderung gewachsen?