Paddock-Legende Flavio Briatore hat sich in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Stampa wieder einmal unverblümt geäußert. Der Berater von Alpine nahm kein Blatt vor den Mund, wie wir es von ihm gewohnt sind.
Ein Blick auf die Formel 1
Flavio Briatore war zwischen 1989 und 1997 in verschiedenen Funktionen in der Formel 1 aktiv, insbesondere als Direktor des Benetton-Teams. Später wurde er von 2000 bis 2009 als Direktor bei Renault tätig, wo er maßgeblich zum Erfolg von Fernando Alonso in den Jahren 2005 und 2006 beitrug. In seiner Kolumne für La Stampa reflektierte Briatore über die Veränderungen im Sport, seit er vor 30 Jahren aktiv war: „Stefano Domenicali hat eine Show ins Leben gerufen, die wir zuvor noch nie erlebt haben. In meinen Zeiten haben wir Geschäfte auf Parkplatz von Hotels in Amerika gemacht, und jeder war dabei. Heute ist das Publikum beeindruckend.“
Über die heutigen Stars
Briatore sprach auch über die aktuellen Rennfahrer und stellte einen Vergleich zu Michael Schumacher auf: „Max Verstappen erinnert mich an Schumacher. Er vollbringt außergewöhnliche Leistungen. Und Lewis Hamilton ist ebenfalls herausragend. Die anderen Fahrer sind Champions, doch Verstappen scheint der einzige echte Star zu sein, wie es einst Senna war.“ Des Weiteren äußerte sich der Italiener im vergangenen Jahr zu den Kontroversen rund um Christian Horner, dessen persönlicher Assistent mit Vorwürfen wegen unangebrachten Verhaltens und sexueller Nachrichten konfrontiert wurde. „Die Formel 1 ist heutzutage sehr sichtbar. Man muss vorsichtig sein, selbst wenn man mit einer Frau einen Aufzug benutzt. Wir sind im Hinblick auf Belästigungen von einem Extrem ins andere gefallen. Ich will nicht sagen, dass es früher besser war, aber es sollte eine faire Balance geben“, so Briatore.
Der Weg zurück zur F1
Lassen wir uns auf das Sportliche konzentrieren, das ist vielleicht besser. Briatore kehrte letztes Jahr in die Formel 1 zurück, und zwar zu Alpine (Renault), wo er in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert hatte. Er betonte, dass das Team Geduld aufbringen müsse, da es in dieser Saison wahrscheinlich nicht auf der Siegerbühne stehen werde. „Wir müssen Geduld haben; erst 2026 werden wir das volle Paket mit Mercedes-Motor und -Getriebe erhalten.“ Aktuell ist Alpine das einzige Team, das seit Beginn der Saison Punkte erzielen konnte. Dennoch sieht Briatore, dass das Team möglicherweise mit den neuen Regelungen von 2026 lange auf die Rückkehr in den Titelkampf warten muss. „Wir müssen die gleichen Methoden anwenden wie bei Renault. 2026 müssen wir wettbewerbsfähig sein, und 2027 ist das Ziel, den Titel zu gewinnen.“ Wir dürfen gespannt sein, ob Briatore in dieser Hinsicht Recht behält.