HomeElektroautoIntelligente Autos: Wenn Technologie überwacht und nervt…

Intelligente Autos: Wenn Technologie überwacht und nervt…

Moderne Automobile sind heute wahre Computer auf Rädern geworden. Während einige Technologien für ihre echte Nützlichkeit geschätzt werden, enden andere oft damit, die Fahrer tief zu irritieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele von uns von diesen Funktionen genervt sind, die uns wie unfähige Kinder behandeln, die nicht richtig fahren können.

Technologien, die gefallen… und solche, die nerven

Eine Untersuchung von AutoPacific, die 500 Fahrzeugbesitzer befragte, legt ein interessantes Phänomen offen: Nicht alle Fahrassistenztechnologien sind bei den Autofahrern gleich beliebt. Während einige als äußerst nützlich geschätzt werden, gelten andere als wahre elektronische Überwachungsgeräte.

  • 88% der Fahrer schätzen Einparkhilfen.
  • 83% sind zufrieden mit Blindspot-Kameras.
  • 80% begrüßen Rückfahrwarnsysteme mit Notbremsfunktion.

Im Gegensatz dazu werden Fahrerüberwachungssysteme und Geschwindigkeitswarnsysteme als aufdringliche „elektronische Lehrer“ wahrgenommen. 18% der Befragten empfinden Überwachungssysteme als unerträglich, und 17% lehnen ständige Geschwindigkeitswarnungen ab. Diese Technologien, die ursprünglicherweise zur Sicherheit entwickelt wurden, werden als lästige Präsenz erlebt, die unser Fahrverhalten ständig beurteilt.

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Das Paradoxon der Verkehrssicherheit im digitalen Zeitalter

Diese Ergebnisse werfen eine heikle Frage für die Automobilindustrie auf. Trotz der Zunahme fahrerassistierender Technologien bleibt die Zahl der Verkehrstoten höher als vor zehn Jahren. Die Hersteller haben Milliarden in diese Technologien investiert, doch einige scheinen ihr Ziel nicht zu treffen.

„Die Menschen wollen unterstützt werden, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt“, erklärt Robby DeGraff, Leiter der Verbraucherinsights bei AutoPacific. Mit anderen Worten: Fahrer wissen die Technologie, die sie davor bewahrt, gegen eine Betonpfeiler zu fahren, zu schätzen, während sie nicht von einem System begeistert sind, das sie jedes Mal tadelt, wenn sie um einen Kilometer pro Stunde schneller fahren.

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Das Geschäftsmodell der Fahrerassistenztechnologien

Für die Hersteller stellen diese Technologien ein bedeutendes finanzielles Potenzial dar. Systeme wie Ford BlueCruise, GM Super Cruise oder Tesla Full Self-Driving sind so konzipiert, dass sie wiederkehrende Einnahmequellen schaffen. Diese Abonnements können jährlich mehrere Hundert Euro pro Fahrzeug generieren, und schaffen eine finanzielle Quelle nach dem Verkauf, die für die Hersteller zuvor nicht zugänglich war.

System Hersteller Ungefähre jährliche Kosten
BlueCruise Ford 800€
Super Cruise General Motors 2000€ (Aktivierung) + Abonnement
Full Self-Driving Tesla 8000€ (Aktivierung)

Das eigentliche Problem liegt jedoch nicht an den Systemen selbst, sondern an den zusätzlichen Funktionen, die darauf abzielen, Missbrauch zu vermeiden. Diese ständigen Überwachungsmechanismen sind genau das, was die Fahrer am meisten stört.

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Ein Informationsdefizit über eingebaute Technologien

Die Studie zeigt auch ein weiteres Problem auf: Viele Fahrer sind sich der Technologien in ihrem eigenen Fahrzeug nicht bewusst. Ihr erstes Erlebnis mit bestimmten Funktionen tritt häufig in einer Notfallsituation auf, was nicht ideal ist, um deren Nutzen zu schätzen.

Die Händler tragen eine gewisse Verantwortung für dieses Informationsdefizit. „Das Bewusstsein für diese Funktionen ist zwar recht gut, könnte aber erheblich besser sein, und ein Großteil dieser Verantwortung liegt bei den Händlern“, betont DeGraff. Eine bessere Präsentation der Technologien beim Verkauf könnte den Fahrern helfen, deren Nutzen besser zu verstehen, und sie vielleicht weniger als aufdringlich empfinden.

In Richtung einer weniger aufdringlichen und intelligenteren Technologie

Die Zukunft der fahrerassistierenden Technologien muss ein empfindliches Gleichgewicht finden. Die Hersteller müssen verstehen, dass die Fahrer Autos wollen, die sie in Gefahrensituationen schützen, nicht solche, die sie ständig bevormunden.

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Die kommenden Generationen von elektrischen und Verbrennungsmotorfahrzeugen müssen anpassbare Schnittstellen bieten, mit denen die Fahrer wählen können, welche Warnungen sie erhalten wollen und unter welchen Umständen. Die Technologie sollte dem Fahrer dienen, nicht umgekehrt.

Diese Beziehung zwischen Mensch und Maschine im modernen Fahrzeug verdeutlicht unser zwiespältiges Verhältnis zur Technologie: Wir schätzen sie, wenn sie uns unauffällig unterstützt, lehnen sie jedoch ab, wenn sie versucht, unser Verhalten zu diktieren. Hersteller, die dieses Nuance verstehen, werden einen erheblichen Vorteil in einem Automobilmarkt haben, der zunehmend von der Benutzererfahrung dominiert wird.

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antoine Bouquet
antoine Bouquet
Antoine Bouquet ist Redakteur bei MotorNews, wo er seine Leidenschaft für Autos mit seinen soliden journalistischen Fähigkeiten verbindet, die er sich im Laufe seiner akademischen Laufbahn angeeignet hat. Er hat an der Universität Paris-Sorbonne einen Master in Journalismus und Kommunikation absolviert und sich an der Journalistenschule in Lille auf Automobiljournalismus spezialisiert, wodurch er in seinen Texten journalistische Genauigkeit und technisches Fachwissen vereinen kann. Mit seiner mehrjährigen Erfahrung in der Fachpresse ist Antoine für seine Fähigkeit bekannt, die neuesten Innovationen in der Automobilbranche gründlich zu analysieren und diese Informationen gleichzeitig für ein breites Publikum zugänglich und interessant zu machen. Seine Arbeit deckt ein breites Themenspektrum ab, das von Fahrzeugtests über neue Technologien bis hin zu Marktentwicklungen und Umweltfragen der Branche reicht. Für weitere Fragen oder eine Zusammenarbeit können Sie ihn per E-Mail kontaktieren : antoine.bouquet@motornews.fr
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