Als strenges zweisitziges Cabriolet mit mehr als 500 PS ist der chinesische Elektro-Roadster vielversprechend. Vielleicht etwas zu viel, um sie alle halten zu können.
Für den zumindest leidenschaftlichen Autofahrer ist das Ein- bzw. Aussteigen in einen Roadster der Marke MG der Vorbote einer angenehmen Zeitreise. Was sich beim Kontakt mit dem Cyberster, so modern und sogar elektrisch er auch sein mag, noch einmal bestätigt. Abgesehen davon, dass es ein paar Anspielungen auf die Vergangenheit gibt, auf die er hätte verzichten können.
Es ist in der Tat unmöglich, angesichts der recht veralteten Fahrerposition nicht sofort zusammenzuzucken. Die Sitzbasis, die auf einem dicken Boden thront, der von der 77-kWh-Batterie gefüllt wird, erweckt bei Personen über 1,75 m den Eindruck, mit dem Kopf im Verdeck zu sitzen, während die fast konvexe Rückenlehne in jedem Fall nur dazu da ist, ihn willkommen zu heißen Bewohner widerwillig.
Erschwerend kommt hinzu, dass der fehlende Einstellbereich des Lenkrads in Höhe und Tiefe größere und kräftigere Menschen dazu zwingt, mit relativ ausgestreckten Armen oder Knien in Kontakt mit dem Armaturenbrett zu fahren und dabei den unteren Teil des Lenkrads zu berühren Reifen innerhalb von zwei Fingern an den Oberschenkeln reiben. Wenn es eine Hommage an die berühmten MGA und MGB der 1950er und 1960er Jahre ist, ist es wahrscheinlich etwas zu stark.
Out Run
Eine weitere Inspiration, viel neuer und viel weniger problematisch: Ein kleiner Teil des digitalen Kombiinstruments ist für die Echtzeitmodellierung der Straßenumgebung (Straßenmarkierungen, Verkehr) reserviert. Ein bisschen so, wie Tesla es an Bord seiner Autos anbietet.
Aber hier, in einer Entschlossenheit und mit einer Flüssigkeit, die dem allerersten Teil von Out Run würdig ist; ein echter Hit aus Segas Arcade-Videospiel mit einem Ferrari Testarossa Spider, falls Sie Ende der 1980er Jahre in einem Atombunker lebten.
Beachten Sie, auch wenn es manchmal etwas gelb ist, ist das Lächeln in Cyberster zumindest angemessen. Besonders beim Betätigen einer der beiden ebenso spektakulären wie mühsamen Elytron-Öffnungstüren; motorisiert erfordern sie eine gewisse Geduld. Es ist auch besser, über die wenigen Tippfehler, schlechten Übersetzungen und andere Rechtschreibfehler zu lachen, die das in seiner Organisation etwas exzentrische Touchscreen-Infotainmentsystem ausmachen.
Erfolgreicher Start?
Gerade beim mühsamen Durchsuchen eines der vielen Menüs stoßen wir auf einen unverzichtbaren Favoriten elektrischer Sportwagen: Launch Control. Oder „Startmodus“ (oder sogar „Startmodus“, sic).
Wenn es aktiviert ist, unterhält der anglo-chinesische Roadster die Galerie überhaupt nicht mehr. Mit der Art und Weise, wie er Ihre Eingeweide auf den Grund Ihres Brustkorbs drückt und Ihr Gehirn zum Aufschäumen bringt, sobald das Bremspedal losgelassen wird, beweist dieser MG, dass er technisch gesehen in etwas mehr als 3 Zoll von 0 auf 100 km/h beschleunigen kann Blattansprüche. Dank eines Motors pro Achse garantieren die kombinierten 510 PS und 725 Nm eine explosive Beschleunigung aus jeder Geschwindigkeit, insbesondere im Sportmodus.
Alles, was Sie tun müssen, ist, beim Ziehen des Stifts mit dem rechten Fuß gut zu zielen. Eine relative Formalität. Über die Bodenhaftung kann man keine Angaben machen, die Lenkung ist recht präzise, während die Vorderachse dank des angekündigten Massengleichgewichts von 50/50 die Kurven mit ausreichender Zähigkeit bewältigt, um das Hinterrad sogar zum Aufrollen zu animieren.
Diese „Nase“ hingegen verbreitert die Flugbahn am Kurvenausgang trotz des angekündigten Übergewichts des Drehmoments an der zweiten Achse weiter. Dieses Integral bevorzugt Effizienz gegenüber Fantasie.
Ausgesetzt
Unglücklicherweise wird es deutlich schwieriger, kein Wortspiel beabsichtigt, wenn die Straßen der Isle of Beauty bei diesem ersten Versuch weniger gut asphaltiert werden. Wenig bis gar keine Zurückhaltung beim Rückprall, die Federung lässt fast beängstigende Vertikalbewegungen zu, während sie ein fast zwei Tonnen schweres Projektil antreibt. So sehr, dass das ESP regelmäßig geradlinig aus seiner Erstarrung erwacht und das Heck des Flachbodens bei gutem Tempo regelmäßig geräuschvoll den Asphalt küsst.
MG teilt uns mit, dass es sich bei seiner neuesten Kreation nicht um einen echten Sportwagen, sondern um einen GT handelt. Entweder. Ordentlich präsentiert, reichlich ausgestattet, mit einer mehr als respektabel schalldichten Kopfbedeckung, die er bis 50 km/h per Knopfdruck in rund zehn Sekunden verschwinden lässt, und ausgestattet mit einem Kofferraum, der in jeder Position annähernd 250 Liter fasst Auf dem Dach zeigt der Cyberster die Eigenschaften eines Reisenden.
Auch sein Konsum ist letztlich kein Wahnsinn. Die 26 kWh/100 km, die der Bordcomputer beim Beharren auf dem Gaspedal in den Bergen ermittelt, verheißen eine Reichweite von über 300 km bei einer Geschwindigkeit, die kaum vernünftiger ist als unsere.
Abgesehen davon, dass bei fast 70.000 Euro, während man auf eine günstigere Version mit Hinterradantrieb wartet, der grausame Mangel an Ernsthaftigkeit des Wertverlusts, ganz zu schweigen von den anderen oben genannten Mängeln, für ein solches Vergnügungsauto immer noch schwer zu verdauen ist.
Und wenn er dank seiner Elektrifizierung von der Strafe befreit ist, bleibt der Cyberster dennoch in Reichweite einer leicht „bestraften“ Alpine A110, sicherlich halb so stark, aber auch doppelt so leicht oder fast. Oder ein gebrauchter Porsche 718 Boxster, auf die Gefahr hin, Argumentationen zu verraten, die ebenfalls der Vergangenheit angehören.
Unser Urteil
Auf dem Papier mag das Konzept des Cybersters ansprechend sein. Aber seine Umsetzung hinterlässt den Vorgeschmack einer unerledigten Aufgabe.
Wir lieben
- Hohe Leistung
- Präsentationsbemühungen
- Roadster ohne Strafe
Wir mögen weniger
- Abschreibung muss überprüft werden
- Ungünstige Fahrposition
- Verrückte Ergonomie
Technisches Datenblatt zum MG Cyberster 4WD
KAUFEN
- Getestete Version: 69.140 €
- Ab 67.990 €
- Durchschnittlicher Herstellerverbrauch/während des Tests (kWh/100 km): 19,1/26
- CO2 (g/km)/Bonus: 0/0 €
- Steuerleistung: 20 PS
- Herstellungsland: China
Sortiment angeboten
- 510 PS elektrisch, von 67.990 € bis 69.140 €
FAHREN
- Motor: zwei Permanentmagnet-Synchronmaschinen
- Getriebe: Allrad, 1-Gang-Automatik
- Maximale Leistung (PS): 510
- Maximales Drehmoment (Nm): 725
- Gewicht (kg): 1.985 leer
- Länge.xBreite.xHöhe. (m): 4,54 x 1,91 x 1,33
- Radstand (m): 2,69
- Batteriekapazität (kWh, brutto): 77
- Höchstgeschwindigkeit (km/h): 200 (begrenzt)
- 0 bis 100 km/h: 3 Zoll2
- Standardbereifung: 245/40 R20; 275/35 R20
- Testreifen: Pirelli P Zero Elect
LIVE
- Truhe für 2 (l): 249
Hauptkonkurrenten
- Alpine A110, ab 65.000 €
- Mazda MX-5, ab 33.000 €
- BMW Z4, ab 55.550 €
Zusammenfassend
Als strenges zweisitziges Cabriolet mit mehr als 500 PS ist der chinesische Elektro-Roadster vielversprechend. Vielleicht etwas zu viel, um sie alle halten zu können.