Nach vier Jahren erhält der Skoda Enyaq ein mittleres Update in seiner Laufbahn. Das SUV übernimmt das schlichte und moderne Design, das zuvor bei seinem kleineren Bruder, dem Elroq, vorgestellt wurde. Es verfügt nun über eine neue, zweigeteilte Frontansicht sowie einen neu gestalteten, dezent gehaltenen Kühlergrill.
Seit seiner Markteinführung im Jahr 2020 erfreut sich der Skoda Enyaq (und das ein Jahr später eingeführte Enyaq-Coupé) großer Beliebtheit in Europa. In den ersten vier Jahren wurden beide Karosserievarianten mehr als 250.000 Mal verkauft. Bemerkenswert ist, dass das tschechische SUV im Oktober 2024 sogar das Tesla Model Y in der Rangfolge der Elektrofahrzeugeverkäufe in Europa überholen konnte! Um diesen Erfolg weiter auszubauen, werden nun umfassende Anpassungen von der Marke in Angriff genommen.
Die überarbeitete Version des Skoda Enyaq wurde bereits seit mehreren Wochen durch verschiedene Teaser angekündigt und zeigt an der Front deutliche Veränderungen. Das Fahrzeug präsentiert sich in neuem Gewand mit zwei Ebenen und einer ausgefeilteren Gestaltung. Die LED-Tagfahrlichter sind hoch angebracht und können in den Versionen mit optionalen Matrix-LEDs als vier kleine Linien oder als durchgehende Linie erscheinen, ähnlich dem Design des Elroq, der im Herbst 2024 debütierte. Die Inspiration für das neue Design kommt klar aus der neuesten Modellreihe von Skoda, denn der Enyaq ist nun auch mit dem neuen „Tech Deck Face“-Kühlergrill ausgestattet, der ein relativ dünnes schwarzes Element integriert, welches die Tagfahrlichter verbindet.
„Weniger auffällig“
Der neue Kühlergrill ist deutlich schmaler als der vorherige „Crystal Face“-Grill, der bei manchen an Zahnspangen erinnerte, und kann in Verlängerung der Tagfahrlichter dezent beleuchtet werden – in den Worten von Skoda „weniger auffällig“. Die Hauptscheinwerfer wurden aerodynamisch optimiert und durch spezielle Einlagen verlängert. Zudem wurde das alte Skoda-Logo durch einen durchgehenden Schriftzug ersetzt, dies entspricht dem aktuellen Trend, der bereits bei mehreren neuen Skoda-Modellen zu sehen ist.
Die Veränderungen am Heck des Fahrzeugs sind weniger auffällig. Die Lichtsignatur ist ähnlich wie die Tagfahrlichter an der Front leicht modifiziert, dennoch bleibt die Form der Leuchten unverändert. Auch bei den Schürzen gibt es nur minimale Anpassungen. Bei den neuen Lackierungen erhält der Enyaq Schweller eine frische, auffällige „Unique Dark Chrome“-Farbe, die stark vom Rest der Fahrzeugfarbe abhebt und möglicherweise ungewöhnliche Assoziationen wecken könnte. Dem Vorführmodell scheint der neue Farbton Olibo Green gut zu stehen, insbesondere da die vordere Stoßstange ebenfalls silberne Akzente aufweist. Das Enyaq Coupé verzichtet auf diese kontrastierenden Schweller. Für die Sportline-Varianten des klassischen Enyaq sind dagegen die Schweller in Wagenfarbe lackiert und tragen schwarz gehaltene Embleme. Abschließend sei erwähnt, dass im Angebot neue Felgen von 19 bis 21 Zoll verfügbar sind.
Unverändertes Interieur
Im Innenraum des tschechischen SUVs gibt es wenig Veränderungen, abgesehen vom Lenkrad, das nun das neue Skoda-Logo trägt. Der kleine 5-Zoll-Bildschirm für die digitalen Anzeigen und der 13-Zoll-Zentral-Touchscreen bleiben im Serienumfang erhalten. Die verwendeten Materialien sind nachhaltig, darunter Stoffe aus recycelten Fischernetzen, Abfällen der Produktion sowie alten Teppichen, wobei außerdem eine Färbetechnik mit Olivenblattextrakten für die Polsterung eingesetzt wird. Das Infotainment-System wurde überarbeitet und bietet neue Funktionen, wie eine „Heizungs“-Taste, die mit einem einzigen Druck alle Heizungsfunktionen ausschalten kann, oder anpassbare Schnellzugriffe in der oberen Leiste des Bildschirms.
Preisanpassungen
In Frankreich hat Skoda entschieden, den Enyaq neu zu positionieren, um die Einführung des Elroq zu unterstützen. Der größere Bruder startet mit nur einem Motor: der 85-Variante (Heckantrieb), die auch in der 85x-Version mit Allradantrieb erhältlich ist. Diese Variante bietet eine Leistung von 286 PS und ein Drehmoment von 545 Nm, dank eines Elektromotors im Heck, welcher mit anderen Volkswagen-Modellen geteilt wird. Der Enyaq 85X hat zusätzlich einen zweiten Elektromotor an der Vorderachse, der für den Allradantrieb sorgt. Die Fahrleistungen sind jedoch bei beiden Varianten identisch, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h und der Sprint von 0 auf 100 km/h erfolgt in 6,7 Sekunden.
Das Fahrzeug hat einen Bruttobatterie von 82 kWh (netto 77 kWh), was eine Reichweite von bis zu 590 km gemäß WLTP-Zyklus ermöglicht. Dies ist etwas mehr als zuvor, hauptsächlich aufgrund besserer aerodynamischer Eigenschaften. Die Ladeleistung variiert je nach Motorversion: 135 kW Gleichstrom für den Enyaq 85 (Heckantrieb) oder 175 kW für den Enyaq 85X (Allradantrieb). Die Ladezeit von 10 auf 80 % bleibt laut Skoda jedoch mit 28 Minuten gleich. An der Wechselstromladung ist die langsame Ladeleistung auf 11 kW begrenzt.
RS-Varianten werden folgen
Es sei darauf hingewiesen, dass der Enyaq 60 mit der kleineren Batterie (59 kWh netto, 204 PS) nicht vollständig eingestellt wird, da er weiterhin in anderen Märkten, allerdings nicht in Frankreich, erhältlich bleibt. Die RS-Varianten mit einem 340 PS starken Doppelmotor und einem sportlicheren Design werden voraussichtlich Ende 2025 eingeführt.
Die Serienausstattung des neu gestalteten Enyaq ist umfangreicher geworden, insbesondere mit beheizbaren Vordersitzen und Lenkrad, schlüssellosem Zugang „Kessy Advanced“, einer Funktion für das Öffnen und Schließen bei Annäherung sowie einer Dreizonen-Klimaanlage, adaptiver Geschwindigkeitsregelung, Side Assist (Toter-Winkel-Warner) oder sogar einem Remote Park Assist mit Speicherfunktion.
Aktuell gibt es von Skoda noch keine Preisangaben für den neu überarbeiteten Enyaq. Angesichts der von der Marke vorgenommenen Preisneupositionierung könnten die Kosten steigen. Skoda hat jedoch mitgeteilt, dass sie in Verhandlungen mit der Muttergesellschaft stecken, um den Preis der 85er-Variante unter 47.000 Euro zu senken, um vom Ökobonus in Frankreich profitieren zu können. Dies könnte dem SUV helfen, seine positive Dynamik fortzusetzen.
Fotos: Motornews
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