Entgegen dem Trend erweist sich der neue Skoda Superb Combi mit Dieselmotor dennoch als bevorzugte Alternative für Schwerlastfahrer. Unsere Meinung nach 2.500 km an Bord.
Die Entwicklung der Fahrzeugflotte hin zu SUVs wird letztlich rasant verlaufen sein. So sehr, dass heute sogar ein Stadtauto über kräftige Radkästen und Schutzschuhe verfügen muss. Diese von den meisten Beobachtern geteilte Beobachtung verschleiert eine andere Realität: Letztlich ist ein Kombi immer noch nicht schlecht! Der neue Skoda Superb Combi begnügt sich nicht damit, eine nicht mehr genutzte Karosserie auf den neuesten Stand zu bringen, sondern erlaubt sich auch, einen Dieselmotor attraktiv zu machen, der bis vor Kurzem als Abschaum der Mechanik eines Automobils galt. Glaubst du, wir setzen auf Kaffee? Stellen Sie sich vor, Sie sitzen für einen Moment vor einem Zählerblock, der eine Reichweite von 1.160 km anzeigt, und Ihnen wird ganz sicher auch das Herz aus den Fugen geraten. Nachdem wir diese Beobachtung, die letztendlich für einige weitere Modelle auf dem Markt gilt, hinter uns gelassen haben, ist es an der Zeit, mit diesem Skoda auf die Straße zu gehen, dessen Hauptberuf dies ist.
Bevor wir den Schleier auflegen, nehmen wir uns einen Moment Zeit für einen Rundgang durch den Besitzer. Wenn es auf der Welt immer noch Menschen gibt, die die tschechische Marke mit „Low-Cost“ gleichsetzen, dürfte dieser Newcomer mit seinem schmeichelhaften Design sie vom Gegenteil überzeugen. Zusätzlich zu seinen attraktiven Abmessungen verzichtet der Superb auf keinerlei Raffinesse und ist mehr Status Quo als je zuvor. Matrix-LED-Leuchten mit Crystallinium-Finish (imitiert die reine Transparenz von Kristall), gerippte Fronthaube, Kühlergrill mit lackierten und verchromten Streifen, umgeben von gebürstetem Aluminium, geformte Türen, dezente Dachträger, leicht geneigtes Dach und muskulöser Heckstoßfänger: Das ist alles für die Ausstattung an dem sich nichts ändern würde.
Schlossleben
Der Innenraum ist sogar noch lohnender, zumindest bei unserer High-End-Testversion von L&K, die mit erweitertem „Cognac Suite“-Leder ausgestattet ist, das in dieser Ausführung als kostenlose Option angeboten wird. Der Rest ist auf ein bordeigenes Multimediasystem abgestimmt, das weder Volkswagen noch Audi-Besitzer stören wird. Wichtige Bedienelemente befinden sich am Lenkrad. Puh, sie sind körperlich! Gut zu sehen, die Aluminiumknöpfe, sehr qualitativ.
Dieses lohnende Material finden wir in den Einstellungen der beiden Klimaanlagentasten und einem Multifunktionswähler unten in der Mittelkonsole. Mit einem kleinen digitalen Bildschirm in der Mitte sind sie optisch ansprechend und einfach zu bedienen, selbst für diejenigen, die sich der Technik widersetzen. Hinter dem Lenkrad hingegen müssen Sie sich darüber keine Sorgen machen: Die Instrumentierung ist vollständig einem rechteckigen 10,25-Zoll-Panel anvertraut, das Skoda mit dem guten Reflex unter einer Kappe versteckt hat, um Reflexionen zu vermeiden. Sehr praktisch beim Fahren in direktem Sonnenlicht.
Ein zweiter 13-Zoll-Bildschirm integriert die Navigation (kompatibel mit Apple CarPlay und Android Auto) und das gesamte Infotainment. Der einzige Nachteil dieses Innenraums ist wiederum eine Frage des Geschmacks: Dieses Gittermuster, das sich über das gesamte Armaturenbrett zieht, verleiht ihm eine aggressive Seite, die kaum zu diesem Skoda Superb passt, zumal er mit hervorragenden Rohholzeinsätzen kombiniert wird.
Gewöhnt sich der Fahrer schnell an dieses moderne und gepflegte Cockpit, werden auch die Passagiere dank des großzügigen Platzangebots in der 2. Reihe, das durch den beachtlichen Radstand dieses Superb Combi (2,84 m) ermöglicht wird, gleichermaßen verwöhnt. Noch im Sinne der Modularität lässt sich die Rückbank teilen (2/3 – 1/3) und gibt im Liegen einen riesigen Stauraum frei, dessen Volumen zwischen 690 und 1.920 Litern liegt. SUVs können losfahren und sich anziehen.
Schließlich schätzen wir die Umsetzung des Skoda-Mantras in diesem „Simply Clever“-Innenraum, der mit einer Vielzahl cleverer Accessoires wie den berühmten Regenschirmen in den Türen, dem in den Scheibenwischerbehälter integrierten Trichter und den großen Staufächern ausgestattet ist oder auch die diversen Verschlüsse im Kofferraum, die verhindern, dass Ihre Sachen herumwandern.
Der dezente Charme des Diesels
Um uns auf dieser langen Reise zu begleiten, war der beste Freund großer Fahrer dabei. Es handelt sich um einen mutigen 4-Zylinder-2,0-TDI-Dieselmotor mit 150 PS, der von einem 7-Gang-DSG-Getriebe unterstützt wird. Ein im VW-Konzern bekanntes Problem, das seinen Auftrag immer perfekt erfüllt. In der Stadt sorgt sein üppiges Drehmoment (360 Nm ab 1.600 U/min) für freie Bodenfreiheit. Leider scheint der Betrieb in dieser Umgebung auch am lautesten zu sein. Ein akzeptabler Mangel, der bei unserem Testmodell durch die Akustikverglasung gut beseitigt wurde, der jedoch kein wirklicher Mangel mehr ist, sobald man die städtische Umgebung verlässt und sein Tempo stabilisiert.
Schon auf den ersten Kilometern auf dem Zweitstreckennetz sind wir überrascht, das neue Temperament dieses Langstrecken-Familienautos zu entdecken. Früher für seine Weichheit bekannt, verfügt es nun über eine feste Dämpfung, und die optionalen 19-Zoll-Felgen unseres Modells helfen da nicht weiter. Glücklicherweise bietet die L&K-Ausführung serienmäßig DCC Plus-gesteuerte Federungen, die mit zwei Ventilen (für Kompression und Entspannung) ausgestattet sind, die in den Comfort-Modus geschaltet werden können, um ein homogenes und angenehmes Auto zu erhalten. Nach mehreren hundert Kilometern auf der Straße und Autobahn waren keine Beschwerden zu spüren. Darüber hinaus werden Freunde dynamischen Fahrens diese männliche Abstimmung zu schätzen wissen, die gut mit der präzisen und gleichmäßigen Lenkung dieses Kombis harmoniert. Darüber hinaus werden die kurvenreichen Straßen zu einem vergnüglichen Spielplatz, da die Rolleingabe kontrolliert wird. Nur ein leichtes Untersteuern deutet auf übermäßig spielerisches Fahren hin, nichts auf allzu ernstes. Die anspruchsvollsten Fahrer werden sich jedoch vor dem Getriebe in Acht nehmen, das bei „cooler“ Fahrweise tadellos ist, bei der Suche nach dem richtigen Gang für ein anhaltendes Tempo jedoch manchmal träge ist.
Nachts leuchten die Matrix-LED-Leuchten so hell wie Tageslicht, oder fast. Die helle Atmosphäre im Inneren des Fahrzeugs trägt zusätzlich zur Beruhigung der Fahrt bei, so dass die Passagiere leicht in die Arme von Morpheus fallen. Die superkomfortablen „Airplane“-Kopfstützen haben damit nichts zu tun.
Das Highlight der Show ist natürlich der Verbrauch, denn durch die Einführung des flexiblen Fahrens konnten wir mit einer Tankfüllung mehr als 1.000 km zurücklegen. Auf unserer Fahrt über einen großen Autobahnabschnitt haben wir einen Durchschnittsverbrauch von 5,9 l/100 km gemessen, was kaum mehr als der WLTP-Wert von 5,0 bis 5,4 l/100 km ist. Seien Sie jedoch vorsichtig, der Skoda Superb Combi L&K in der 2.0 TDI-Version mit 150 PS kann für mindestens 54.330 Euro erworben werden. Hinzu kommen der CO2-Nachteil und der Gewichtsnachteil.
Zusammenfassend
Entgegen dem Trend erweist sich der neue Skoda Superb Combi mit Dieselmotor dennoch als bevorzugte Alternative für Schwerlastfahrer. Unsere Meinung nach 2.500 km an Bord.